Wie isolieren wir den Dachboden?
Offen und geschlossen?
Isolierung aus offenzelligem Schaumstoff
Die Isolierung aus offenzelligem Polyurethanschaum ist ein leichteres Material, ihre Zellen sind teilweise offen, wodurch die Luft strömen kann. Es wurde in den 1980er Jahren entwickelt und erfreute sich in den 90er Jahren in Kanada großer Beliebtheit, wo es häufig als Alternative zu Mineralwolle verwendet wurde. Es ist eine ideale Wahl für die Isolierung von Böden, Decken und Wandflächen, insbesondere an Stellen, an denen komplexe, schwer zugängliche Hohlräume gefüllt werden müssen. Wenn das Material aufgetragen wird, füllt es effektiv Lücken und Hohlräume und umhüllt alle Elemente im Raum.
Der Vorteil von offenzelligem Schaum besteht darin, dass er in großen Dicken aufgetragen werden kann, ohne dass er beschädigt wird. Gleichzeitig bildet es selbst keine Dampfsperre. Es kann bis zu einer Dicke von 50 cm aufgetragen und anschließend glatt geschnitten werden, um eine Dampfsperrschicht zu erzeugen, bevor es mit Gipskartonplatten abgedeckt wird. Aufgrund seiner Luftabdichtungsfähigkeit eignet es sich besonders für komplex geformte Oberflächen und Bodenstrukturen. Die Schalldämmung ist hervorragend, was beispielsweise bei Räumen über Garagen von großem Vorteil ist. Eine der günstigsten Lösungen.
Isolierung aus geschlossenzelligem Schaumstoff
Geschlossenzellige Schaumstoffdämmung kann in geringeren Stärken verwendet werden, weist aber eine deutlich höhere Dichte auf. In unserem Klima, in dem eine Dampfsperre erforderlich ist, entscheiden sich die meisten Menschen für geschlossenzelligen Schaumstoff, da dieser eine stärkere Isolierung bietet. Um Dampfprobleme zu minimieren, wird fast überall geschlossenzelliger Schaumstoff verwendet. Auch in Situationen, in denen wenig Platz zur Verfügung steht, ist geschlossenzelliger Schaumstoff die bessere Lösung, da er bereits bei geringer Dicke eine hohe Wärmedämmleistung bietet.
Abdichtung
Die Verwendung von offenzelligem Schaum auf einem Holzdach oder sogar Blechdächern kann riskant sein, insbesondere wenn es nass wird. Der offenzellige Schaum lässt Wasser durch und sammelt es fast wie ein Schwamm, was erst spät sichtbar wird. Wenn das Wasser zu tropfen beginnt, ist das Dach möglicherweise bereits erheblich beschädigt und es kann schwierig sein, den genauen Ort des Wassers zu bestimmen.
Im Gegensatz dazu bietet geschlossenzelliger Schaumstoff einen deutlichen Vorteil hinsichtlich der Wasserdichtigkeit. Obwohl es sich nicht um die primäre Abdichtung handelt (die durch Fliesen oder Schindeln gewährleistet wird), bildet es eine sekundäre Verteidigungslinie, die das Eindringen von Wasser in 99% verhindert. Sollte das Dachmaterial beschädigt sein, lässt der geschlossenzellige Schaum nur eine minimale Wassermenge durch, was den Schaden minimiert.
Dampfsperre
Die Notwendigkeit einer Dampfsperrschicht hängt von der Art des verwendeten Schaums ab. Bei offenzelligem Schaumstoff ist eine Dampfsperre erforderlich, um das Eindringen von Dampf zu verhindern. Bei geschlossenzelligem Schaumstoff übernimmt jedoch der Schaumstoff selbst die Dampfsperrfunktion, da die Dampfdurchlässigkeit des Materials äußerst gering ist (125 ng/Pa.s.m² bei einer Dicke von 2,5 cm), was praktisch möglich ist als Dampfsperre betrachtet werden.
Welche ist die richtige Lösung?
Beide Isolationsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile. Offenzelliger Schaumstoff sollte dort eingesetzt werden, wo schwer zugängliche Hohlräume ausgefüllt werden müssen und Schallschutz wichtig ist. Der Einsatz von geschlossenzelligem Schaumstoff empfiehlt sich jedoch dort, wo eine höhere Wärmedämmleistung erforderlich ist, wenig Platz zur Verfügung steht oder eine Wasser- und Dampfabdichtung im Vordergrund steht.
Die endgültige Entscheidung wird immer unter Berücksichtigung des spezifischen Gebäudes und der Bedürfnisse des Kunden getroffen.